Die Dunkelkammer - ein dunkles Kapitel

Wenn die Nächte länger als die Tage werden, verbringe ich einen Teil meiner Zeit in der Dunkelkammer. Dann werden die Filme, die ich im Sommer belichtet und entwickelt habe, nochmal hervorgeholt. Das ist dann so, als wäre ich nochmals auf Urlaub, die Erinnerungen werden unter dem Vergrößerer lebendig und ich entdecke immer wieder neue Details.

Gelernt habe ich die DuKa-Arbeit während der Schulzeit. Der Moment, wenn das belichtete Blatt sich im Entwickler schwärzt, das hat schon etwas magisches. Mit dem eigenen Equipment kam dann aber erst die intensive Beschäftigung mit der Technik. Sie ist für mich ein untrennbarer Teil des Fotografierens, sozusagen der Abschluss der Kette sehen-gestalten-aufnehmen-entwickeln.

Vorläufig werde ich Ihnen nur von der Schwarzweiss-Vergrösserung erzählen. Bei Farbe bin ich selbst noch Anfänger. Also: der Entwickler ist temperiert, Stoppbad und Fixierer stehen bereit, das Licht geht aus, das Rotlicht ist an, das Negativ liegt im Vergrößerer - los geht’s!

Die eigene DuKa

Im Prinzip können Sie in Ihrer Dusche oder im Besenkammerl Vergrösserungen anfertigen. Dunkel genug muss es halt sein. Aber das macht man nur, wenn man muss und dann macht es bald keinen Spaß mehr. Was aber braucht es, um einen sinnvollen Arbeitsplatz aufzubauen, welche Geräte, wieviel Platz und wie teuer wird es?

Ich stelle Ihnen hier ein mehrstufiges, ausbaubares Modell vor. Fangen Sie einfach mal klein an und wenn Sie erste Erfahrungen gesammelt haben und es ihnen gefällt, dann können Sie selbst entscheiden, wie es weitergehen soll.

SW-Filmentwicklungdafür brauchen sie theoretisch nicht einmal einen abgedunkelten Raum
 
SW-Vergrösserung
Stufe 1 - Mindestausstattungüber die Einrichtung des Arbeitsplatzes und die erste Vergrösserung
Stufe 2 - Effizienzwenn Sie öfters vergrössern, sollten Sie sich über den Workflow Gedanken machen
Stufe 3 - Komfortmanche Gerätschaften braucht man nicht, die will man einfach
Stufe 4 - LuxusDinge, die sich Amateure früher einfach nicht leisten konnten - eBay machts möglich
 
Farbvergrösserung
Stufe 1 - Mindestausstattungvieles aus dem SW-Labor können sie übernehmen
Stufe 2 - EffizienzEine Entwicklungsmaschine ist hier noch kein Luxus

Graduationssteuerung für Schwarzweiss

In grauer Vorzeit (was sich in diesem Fall bis in die 70er des vorigen Jahrhunderts zurückgeht) gab es nur fest graduiertes Vergrösserungspapier. Je nach Kontrastumfang des Negatives und gewünschtem Kontrast der Vergrösserung holte man eine Packung hervor. Bei 3-4 Formaten, 2-3 Oberflächen und den Härten 0 bis 5 kamen da schon eine Menge Kartons zusammen. Und ewig hält das ja auch nicht.

Heute arbeiten wir mit sogenanntem Multigrade-Papier. Dabei wird der Kontrast mit Farbfiltern bestimmt. Wie man damit arbeitet und was Splitgrade bedeutet, das zeige ich Ihnen demnächst hier.

zuletzt geändert am 14.02.2008